Warum schlafen Ihre Hände im Schlaf ein? Entdecken Sie die Wahrheit hinter diesem nächtlichen Phänomen

Dieses seltsame Kribbeln oder Taubheitsgefühl – ein Gefühl wie Ameisenlaufen – kennt fast jeder. Medizinisch nennt man es Parästhesie.

Viele Menschen vermuten, dass es nur von einer ungünstigen Schlafposition herrührt, doch manchmal kann es auch ein ernsteres Zeichen als einen eingeklemmten Nerv sein.

Wir untersuchen, warum Ihre Hände im Schlaf taub werden können und wann dies Anlass zur Sorge geben könnte.

Was ist Parästhesie?

Parästhesie beschreibt ungewöhnliche Empfindungen wie Kribbeln, Brennen, Stechen oder Taubheitsgefühl, meist aufgrund einer Nervenreizung oder -kompression.

Parästhesie ist oft vorübergehend, beispielsweise wenn der Arm einschläft. Tritt sie jedoch regelmäßig auf, insbesondere nachts, kann ein zugrunde liegendes Problem vorliegen.

10 mögliche Gründe für nächtliches Taubheitsgefühl in den Händen
1. Karpaltunnelsyndrom

Druck auf den Medianusnerv durch wiederholte Bewegungen oder gebeugte Handgelenke kann ein Kribbeln in Daumen, Zeige- und Mittelfinger verursachen. Das Tragen einer Handgelenkbandage kann helfen.

2. Ulnarnervkompression

Schlafen mit angewinkelten oder unter dem Körper liegenden Armen kann den Ulnarnerv in der Nähe des Ellenbogens komprimieren und zu Taubheitsgefühlen im kleinen Finger und Ringfinger führen.

Das Geradehalten des Arms mithilfe von Kissen kann die Symptome lindern.

3. Vitamin-B12-Mangel

Ein niedriger Vitamin-B12-Spiegel kann Nervenschäden verursachen und Kribbeln verursachen. Veganer und Vegetarier sind anfälliger.

Wenn Sie zusätzlich müde oder schwach sind, sollten Sie einen Bluttest in Erwägung ziehen.

4. Diabetische Neuropathie

Hoher Blutzucker schädigt mit der Zeit die peripheren Nerven.

Für Menschen mit Diabetes oder Prädiabetes kann nächtliches Taubheitsgefühl ein frühes Warnsignal sein.

5. Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich

Ein Bandscheibenvorfall im Nacken kann Nerven komprimieren, die zu den Armen führen.

Wenn Kribbeln zusammen mit Nacken- oder Schulterschmerzen auftritt, kann eine bildgebende Untersuchung oder eine fachärztliche Untersuchung erforderlich sein.
6. Schlechte Schlafhaltung

Die einfachste Ursache ist die Schlafhaltung – Bauchlage oder das Unterlegen des Arms unter dem Kissen können Nerven komprimieren.

Schlafen auf dem Rücken mit guter Nackenstütze ist besser.
7. Multiple Sklerose

Obwohl seltener, kann MS Taubheitsgefühle mit Müdigkeit, Gleichgewichtsstörungen oder Sehstörungen verursachen.

Anhaltende Taubheitsgefühle in Kombination mit anderen Symptomen sollten untersucht werden.

8. Dehydration

Wassermangel kann Muskelkrämpfe und Nervenreizungen auslösen. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr, insbesondere wenn Sie Koffein oder Alkohol konsumieren.
9. Schwangerschaft

Schwellungen während der Schwangerschaft können Nerven komprimieren und nächtliches Kribbeln verursachen. Das Hochlagern der Arme und das Tragen von Schienen können helfen.
10. Autoimmun- oder neurologische Erkrankungen

Erkrankungen wie Lupus oder rheumatoide Arthritis können Taubheitsgefühle verursachen, insbesondere in Verbindung mit Gelenkschmerzen oder Müdigkeit. Tipps zur Vorbeugung

Schlafen Sie auf dem Rücken mit bequem an den Seiten liegenden Armen.
Vermeiden Sie es, die Arme unter den Kopf oder das Kissen zu legen.
Verwenden Sie Kissen, die Nacken und Wirbelsäule ausrichten.
Dehnen Sie Handgelenke und Schultern vor dem Schlafengehen.
Machen Sie Pausen von sich wiederholenden Handaktivitäten.
Sorgen Sie für ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine vitaminreiche Ernährung.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Wenn Ihre Hände nur gelegentlich einschlafen, ist das in der Regel harmlos. Wenn das Taubheitsgefühl jedoch:

Jede Nacht auftritt.

Sie häufig weckt.

Mit Schwäche, Gleichgewichtsstörungen oder Schmerzen verbunden ist.

Sich durch Positionswechsel nicht bessert.

Es ist Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers; manchmal kann Taubheitsgefühl mehr bedeuten als nur eine falsche Schlafposition.