Wenn man sich den Speiseplan einer fitten Hundertjährigen vorstellt, denkt man an leichte Suppen und Gemüsesäfte . Aber das war schnell vergessen. Emma ihrerseits folgte einem Ernährungsritual aus den 1920er Jahren: drei Eier am Tag. Zwei roh zum Frühstück, eines im Omelett zum Mittagessen. Abends? Ein ganz einfaches Gericht, oft auf Geflügelbasis. Obst und Gemüse? Kaum. Mit der Zeit reduzierte sie ihre Mahlzeiten sogar auf zwei Eier und ein paar Snacks .
Diese erstaunliche Diät wurde ihr von einem Arzt kurz nach dem Ersten Weltkrieg zur Bekämpfung von Anämie empfohlen … und sie hat sie nie wieder aufgegeben. Eine beeindruckende Konstanz , nicht wahr?
Ein Schluck Tradition

Ein unerschütterliches Temperament
Aber seien wir ehrlich: Was Emma wirklich beeindruckte, war nicht nur ihr Essen, sondern ihre Persönlichkeit. 1938, zu einer Zeit, als Frauen kaum Freiheiten hatten, wagte sie es, ihren autoritären Ehemann zu verlassen und beschloss, ein eigenes Leben zu führen. Sie heiratete nie wieder und arbeitete ihr ganzes Leben lang, unabhängig und frei. Eine mutige Entscheidung, selten für ihre Zeit, und eine, die von ungewöhnlicher Charakterstärke zeugt.
Was wäre, wenn das wahre Geheimnis darin läge, sich selbst treu zu bleiben?

Eine sanfte und inspirierende Lektion
In einer Welt, die sich rasant verändert und uns dazu drängt, immer „besser“ zu werden , bietet uns Emma Morano eine erfrischende Perspektive: Was wäre, wenn es beim guten Altern vor allem darum ginge, im Einklang mit sich selbst zu leben? Den eigenen Regeln zu folgen, sich selbst zu vertrauen und einfache Freuden zu genießen.